SAN

three hulls, two people, one trip around the world…

Wanderung entlang Levada do Furado, Madeira

Infos zu den Levadas: https://whc.unesco.org/en/tentativelists/6230/ und https://walkmeguide.com/de/what-is-a-levada/

Levadas sind künstliche Wasserläufe, die der Bewässerung dienen und zum Teil schon im 15. Jahrhundert errichtet wurden. Man kann entlang dieser Wasserläufe wandern. Die Wege sind teilweise sehr schmal, aber der Levada do Furado ist durchgehend mit Handläufen gesichert.

Um 10 Uhr waren wir mit dem Bus in Funchal losgefahren und mittags um 13:15 Uhr oder abends um 18 Uhr sollte einer zurückfahren. Für den um 13 Uhr hätten wir recht schnell auf dem Weg wieder umkehren müssen und für den um 18 Uhr den ganzen Weg wieder zurücklaufen? Beides klang nicht gut, also wanderten wir einfach weiter, in der Hoffnung, schon am anderen Ende eine Lösung zu finden.

Am anderen Ende des Weges fuhr ein Bus an uns vorbei, kurz bevor wir die Straße erreichten. Aber es gab Taxis, mit denen man nach Funchal zurückkommen konnte. Die letzte Strecke hatte es noch in sich, weil dabei die meisten Höhenmeter zu überwinden waren, da machten sich bei uns die Kniegelenke bemerkbar. 12 km laufen ist mit unseren Seebeinen die Grenze. Wir schleppten uns mit letzter Kraft aus dem Taxi in unsere Restaurantstraße. Nachmittags haben dort noch nicht alle Restaurants geöffnet, deshalb probierten wir ein neues aus. Dort sitzt man in einem netten Innenhof. Das Essen ist gut aber nichts Besonderes.

Ende August fuhren wir in die Marina Quinta do Lorde und ließen unser Boot dort für 5 Wochen liegen. Es war mal wieder Zeit für einen Arbeitsurlaub in Deutschland.

In Hamburg mussten wir die Katzen babysitten und mit Ihnen um einen Platz auf dem Sofa kämpfen.

Wir ließen uns erneut gegen Covid impfen, sackten aber bei dem Arzttermin auch eine echte Infektion mit dem Virus auf. Das bedeutete, dass wir unser Immunsystem gleichzeitig mit Impfung und Virus belasteten (in meinem Fall auch noch mit Grippeimpfung on Top). Das setzte uns eine Weile außer Gefecht. Es ist immer wieder gefährlich, sich an Land zu begeben.

Als wir wieder auf Madeira ankamen, freuten wir uns darüber, dass unsere Pflanzen die Zeit gut überstanden hatten. Mathias hatte neben jeden Pflanzbehälter einen extra Wassertank gelegt und mit Schläuchen verbunden.

Beim Einparken in die Marina hatten wir den Fehler begangen, nicht dem ursprünglichen Manöverplan zu folgen, sondern auf die Hilfsanweisungen des Marinapersonals gehört. Das ist bei einem Boot wie unserem nicht unbedingt eine gute Idee. Die SAN ist zu leicht und hat eine große Windangriffsfläche, außerdem ist unser Bugstrahlruder gerade außer Betrieb. Diese Kombination führte dazu, dass wir an der hinteren Ecke des Steuerbordrumpfs an einem nicht geschützten Kranz um einen Poller entlangschrammten.

Nun muss Mathias hier wieder eine Reparatur durchführen. Überflüssige Arbeit und geärgert haben wir uns am meisten über uns selbst.

Wir lagen wieder vor Anker bei Funchal und warteten auf ein Wetterfenster, um Richtung Festland Portugal zu segeln. Die Zeit wurde genutzt, um die diversen Ersatzteile einzubauen, die wir aus Deutschland mitgebracht haben. Einige der 3D-selbstgedruckten Kleinteile sind schon verbaut.

Neue Aktion, um die Befestigung des Großsegels am Baum stramm zu ziehen.

Funchal

Statt eines geeigneten Wetterfensters zur Weiterfahrt, kündigten sich mehrere Sturmzentren an, die über die Insel hinwegfegen sollen. Deshalb flohen wir in die Baia d’Abra. Wie es uns dort ergeht, werde ich im nächsten Beitrag berichten….

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Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Chrissi und Dirk

    Schön zu hören, dass ihr wieder gut zurückgekommen seid. Schade aber auch, dass Euch Corona erwischt hatte, während ihr hier wart. Irgendwie kommen mir die Bilder der Wanderung bekannt vor – fast so, wie auf La Palma vor etwa 20 Jahren 🙂
    Alles Gute Euch beiden aus Hamburg.

    1. trimaran-san

      Danke Euch beiden! Es war schön, Euch wieder in HH getroffen zu haben!

      Morgen geht es los – Richtung Portugal Festland segeln.

      LG, Mathias

  2. Sabine Zöchling

    Eure Wanderung ist ja wunderschön!
    Liebe Grüße
    Sabine

    1. trimaran-san

      Man kann hier wirklich gut wandern. Im Schatten in schöner Umgebung, nicht zu heiß, nicht zu kalt, und wenig bis gar kein Regen… 🙂

      Aber mehr als 12 km am Tag schaffen wir nicht… 😉

      LG, Mathias

  3. Reinhold

    Schön, wieder von Euch zu lesen.
    Technische Frage: Aus welchem Material sind die 3d-Teile?

    1. trimaran-san

      Die Teile für meinen Indoor Garten sind aus PLA, ein billiger Kunststoff, der sogar z.T. aus Biomasse sein kann. Aber er verträgt kein UV und auch keine hohen Temperaturen. Deshalb nehme ich für meine anderen Ersatzteile PETG, z.T. sogar mit Carbon verstärkt.

      LG, Mathias

      1. Reinhold

        merci vielmals

  4. Helmut Meyer

    Hallo Birte @ Mathias,
    die von Euch vor Ort gefundenen Bewässerungskanäle finden ihr Pendent in Südtirol in Form deren Waalwege entlang der identisch entlang der Bergflanken bereits seit dem 13ten Jahrhundert gebauten Bewässerungskanälen … in Meran-Umgebung erwanderbar.
    Eure Erfahrung, dass es immer wieder gefährlich ist, sich an Land zu bewegen …. aber ist es nicht während Eurer ganzen Reise summa summarum so, dass die zeitliche Verteilung “auf See” “an Land” mit sehr großem Vorsprung zugunsten Land ausgeht? Und Ihr segelt ja mehr hin zu jeweils neuen Landzielen, als zu sowas wie z.B. zum Point Nemo – korrekt?
    Die Info zu “Aktion, um die Befestigung des Großsegels am Baum stramm zu ziehen …” führt zur (für Euch nicht neuen) Erkenntnis, dass man bei einer Reise wie der Euren möglichst gute, weit gefächerte handwerkliche Fähigkeiten vorher erworben haben sollte. So dies weniger der Fall ist, in der Lage zu sein, genau diese Fähigkeiten unterwegs erlernen zu können. Was war diesbezüglich bei Euch Beiden der Fall?
    Wünsche euch einen “guten Flug” hinüber zum portugiesischen Festland !!
    Yours – Helmut

    1. trimaran-san

      Hmm, also eigentlich sind wir selten an Land. Es stimmt zwar, dass wir weniger Tage segeln, als dass wir vor Anker liegen oder in der Marina sind, aber wir sind bei weitem nicht jeden Tag vor Anker auch an Land.

      Und ja, es hilft, handwerklich nicht ungeschickt zu sein. Aber das war ich vorher schon… 😀

      LG, Mathias

  5. Micheline

    Ja, stimmt. Die Waalwege bei Meran kann man wunderbar erwandern…… Gehen aber genauso in die Knie wenn’s bergab geht. Aber landschaftlich sehr schön!!!
    Die Corona- und Grippeimpfung zusammen sind auch für uns Landratten schwer zu ertragen aber praktisch- nur ein Arztbesuch!!!
    Bin gespannt ob ihr schon in Portugal angekommen seid. Hier ist letzte Woche der Herbst mit Sturm und Überschwemmungen und Niedrigwasser eingezogen.
    Liebe Grüße
    Micheline

    1. trimaran-san

      Morgen früh geht es los. Der Sturm ist vorüber, und nach einem weiteren Tag haben sich nun auch die Wellen wieder beruhigt. Nun ist wieder das andere Extrem, zu wenig Wind, aber ok, für die SAN sollte es noch reichen…

      LG, Mathias

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