SAN

three hulls, two people, one trip around the world…

Nassau – vor Anker

In Nassau vor Anker verbringen wir viel Zeit mit Rumpütschern an Bord. Mathias hat ein neues Hobby und übersetzt die Beschreibungen für seine Ankerapp in verschiedene Sprachen, inzwischen sind es schon 9 und nochmal 6 weitere, für die es bisher “nur” die Kurzbeschreibung gibt. Das Übersetzen geschieht mittels DeepL, dann Rückübersetzung ins Deutsche und Englische, dabei lassen sich so manche Fehler entdecken. Danach hält er Ausschau nach einem/einer Muttersprachlerin. Das klappt ziemlich gut, nur beim chinesischen Text musste sein Freund in Shanghai alles neu schreiben. 🙂

Das hiesige Klima ist norddeutschenfreundlicher. Es kommt sogar mal vor, dass uns kalt ist und wir ein T-Shirt anziehen müssen. Das passiert, wenn die Temperaturen auf 24 Grad absinken. Nachts kann man sich wieder mit dem Bettdeckenbezug zudecken und es ist nicht mehr zu heiß zum ankuscheln 🙂 . Ab und zu gibt es windige Tage, da ist es auch leicht kühler. Einen Regentag hatten wir auch schon. Sonst scheint die Sonne.

Warme Kleidung für kalte 24 Grad und Wind.

Wir liegen hier direkt neben der Hafenzufahrt und den vielen Marinas, tagsüber kommen etliche Ausflugs- und Spaßboote vorbeigerauscht. Niemand achtet darauf, Sog und Wellenschlag zu vermeiden, so werden wir oft ordentlich durchgeschüttelt. Die Gelegenheiten an Land zu kommen sind rar gesät. Aber für einen Platz in einer Großstadt mit Flughafenanbindung ist es annehmbar. Der nächste Deutschlandaufenthalt ist geplant. Leider können wir nicht beide fahren. Dafür würden wir das Boot in einer Marina unterbringen wollen, die Plätze hier sind aber zu teuer. Es würde 300$ pro Nacht kosten. Deshalb wird Mathias hier bleiben und das Boot bewachen. Die Carry On ist wohl auch noch ein Weilchen hier, dann ist er nicht so ganz alleine.

Wegen der kühleren Abende holte ich eine unserer leichten Wolldecken aus dem Schrank. Diesen Schrank hatte ich lange nicht mehr geöffnet und ich bekam einen kleinen Schock. als ich es tat. Unter der Decke spazierten hunderte von Ameisen hin und her. Das sah nach einem Nest aus. Hurra! Wir haben ein Nest entdeckt! Schnell wurden die Ameisen weggewischt und sämtliches Zeug aus dem Schrank über Bord ausgeschüttelt. Wir möchten nicht unser Boot mit den Ameisen teilen. Sie sind mir zu frech. Sie krabbeln abends auf der Couch über einen rüber und beißen. So klein wie sie sind, merkt man doch den Biss. Ameisengift soll ja gut gegen Rheuma sein, aber ich würde doch lieber von ihnen in Ruhe gelassen werden.

Mit viel Zeit zur Verfügung widmet man sich den Dingen, die schon ewig verschoben wurden: Das Beziehen der Polster mit einem fröhlicheren Stoff als das Neel-Standard-Grau. Den Stoff hatte ich mir schon in Panama mal gekauft und irgendwann auch die Stoffbahnen schon durchgewaschen. Sogar mit dem ersten Bezug war ein Anfang gemacht. Dadurch kam ich zunächst gut voran. Dann ging es an das Polster, das um die Ecke geht. Ich entschied mich dafür, von beiden Seiten Bezüge überzustreifen und sie im Knick zu stoßen. Weil die Rückenpolster auch noch keilförmig sind, war ich eine Weile beschäftigt. Dem Ergebnis sieht man bei genauerer Betrachtung an, dass kein Profi am Werk war, aber unsere Sitzecke strahlt nun in hellen Farben und hebt die Stimmung. 🙂

Langsam erkundeten wir die Situation an Land. Mathias setzte mich am Strand ab und ich ging jeden Tag zu einem anderen Supermarkt. Sie sind alle recht teuer. Die beste Auswahl hat man in einem Supermarkt, der hier in der Nähe ist. Preise liegen so ca. bei dem Doppelten, was man in Deutschland bei Edeka bezahlt. Wir sind doppelt froh, dass wir in St. Martin die Hamsterkäufe getätigt haben.

Wir bereiten uns auf den Besuch von Maika vor.

🙂

Es gab eine Regatta mit kleinen Segelbooten und diesen Dreieckssegeln. Der Baum ragt weit über das Heck des Bootes. Auf einer Art Auslegerstange sitzt eine Person, oder auch mal mehrere:

Ich mache mich auf den Weg nach Deutschland. Mathias muss sich also in den nächsten Wochen selbst bekochen…..

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Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Jan

    Hallo ihr beiden!
    Wieder ein toller Bericht!
    Seid ihr damit jetzt schon auf dem Weg zurück nach Europa? Wie sehen Eure weiteren Planungen mit der SAN aus?
    Bei uns steht der Plan mit dem Start im November 2024,.. 😉
    Viele Grüße aus dem kalten Nordeutschland,
    Jan

    1. trimaran-san

      Hallo Jan,

      Ja, so langsam geht es zurück nach Europa. Im späten Sommer werden wir wohl wieder drüben sein.

      November 2024 – wir drücken die Daumen!

      LG Mathias

      PS: Hier auf den Bahamas ist es auch kalt morgens… nur noch 24 Grad… 😀

  2. Micheline

    Hallo und liebe Grüße aus dem verregnetem, grauen 8 Grad kaltem Rosengarten.
    Ich würd mir das ja noch überlegen schon wieder zurückzukommen. …
    Schöne Sehnsuchtsbilder vom Meer und Strand.
    Der selbstgenähte Bezug ist doch sehr gut geworden. Ich weiß, wie schwierig das ist. Hab mich auch schon mal einige Tage damit beschäftigt und bin ganz schön ins Schwitzten gekommen.
    Der DeepL Übersetzter ist richtig gut!
    Weiterhin alles Gute und viel Spass wo immer ihr seid.
    Micheline

  3. Reinhold

    Bezüge nähen, kenn ich. Meine Methode ist, den Bezug vor Nähen über das Kissen etc. zu drapieren und mit Nadeln zu fixieren.

  4. Reinhold

    Kann ich verstehen, nach 4 Jahren Schiffahrt etwas Ruhe zu bekommen. Und Meer haben wir in Europa ja genug: Ost- und Nordsee, Nordatlantik und Irische See, und natürlich das Mittelmeer, sei es via Gibraltar oder den Rhein-Rhone-Kanal. Und nirgendwo Einwanderungsbehörden, weil alles EU. Vielleicht hat man dann Gelegenheit, sich mal wieder zu sehen. Karibik ist ja nicht der nächste Weg.

    1. trimaran-san

      Genau! Etwas dichter an Freunden und Familie zu sein, ist auch viel Wert!

  5. Helmut Meyer

    Hallo Birte @ Mathias,
    “Pig Beach” …. auf der Karte zu sehen – zusammen mit Sandstrand und einigem Buschwerk. Dort liegt Ihr wohl vor Anker. Geht Ihr dort mal an Land (Jagd auf Wildschweine machen)?
    Was zu sehen ist ==>> kreuz und quer locker durch die Bahamas. Noch eine Weile weiter so oder existieren mittelfristig weitergehende “eastward”-Kurspläne?
    Weiter südlich Bonaire ist nicht zufällig auf Eurer digitalen Seekarte Zwischenziel?
    Wann ist mal wieder Unterwasserrumpfreinigung fällig … damit meine fachkundige taucherische Dienstleistung mal zum Einsatz kommen kann …😎
    With the famous three hands of water below Your keel …
    So long@short
    Yours – Helmut

    1. trimaran-san

      Hallo Helmut, wir müssen mal wieder einen Blog Update machen. Aber Birte war 4 Wochen in Deutschland. Die letzten 10 Tage hatten wir unsere jüngste Tochter hier und sind mit ihr etwas rumgeschippert. Aber nicht zu viel, sie ist nicht so sehr seefest… 😉 Heute bringen wir sie wieder zum Flughafen.

      Die Schweine sind eher Hausschweine und haben Aufpasser… 🙂

      Unterwasser sieht gut aus, etwas mit dem Schwamm drüber und fertig. Der Atlantik ist deutlich angenehmer als der Pazifik. Allerdings schwimmt hier so ein 6 Fuß Hai rum. Soll harmlos sein, aber meine Nerven machen das nicht mit…

      LG, Mathias

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