SAN

three hulls, two people, one trip around the world…

Im Golf von Kalifornien – Mexiko

Golfo de California – Golf von Kalifornien – Sea of Cortez – Es gibt hier meist mehrere Namen zur Auswahl für die Orte und Seegebiete. Viele erinnern auch an Nordamerika. Wir liegen in der Bahia San Francisco, nicht zu verwechseln mit der Bahia San Francisquito, es gibt die Bahia de Los Angeles und überhaupt sind die Namen hier sehr christlich angehaucht: Isla Espiritu Santo, Bahia Concepcion, Santa Maria, Magdalena Bay, Isla Angel de la Guardia, Asuncion, Todos Santos. Weiter gibt es so einige Heilige: Cabo San Lucas, Santo Tomas, San Martin, San Felipe, San Carlos (gleich zweimal, auf der Ostseite des Golfs und an der Pazifikseite von Baja California). Es ist also nicht verwunderlich, dass wir von Santa Rosalia nach San Carlos fuhren 😉

Nach Weihnachten 2021 ging es zunächst aus der Bucht mit dem Internetspot weiter bis nach Puerto Escondido. Dort kann man von der Lagune aus das WLan der Marina anzapfen. Es gibt dort Bojen, die aber auch recht teuer sind (für uns rd. US$50). Wir waren nur eine Nacht dort und haben sonst an der gegenüberliegenden Insel Danzante in der Honeymoon Cove geankert. Wenn man dort die Sicht nach Süden frei lässt, kann man noch vom Internetspot in der Candeleros Bucht profitieren. (Das als Info für andere Segler.) Der Anschluss an das Internet spielt schon eine Rolle in der modernen Weltenbummlerszene. Hieß es früher noch nach einer längeren Fahrt auf hoher See: “Land in Sicht”, so versammelt sich heutzutage die Besatzung auf Deck, hält ihre Handies hoch und es ist König:in, wer zuerst rufen kann: “Ich hab’ Netz!!!!”

In Puerto Escondido trafen wir uns wieder mit der Carry On. Sie hatten gerade Gäste abgeladen und waren erholungsbedürftig. Gäste sind zwar willkommen an Bord, aber sie bringen eine Menge extra Arbeit mit sich und verändern den Alltag, auf den man sich mittlerweile eingespielt hat. Zusammen fuhren wir mit dem Taxi in den nächst größeren Ort, Loreto, auf der wichtigen Suche nach einem Supermarkt. Es gibt ein paar dort. Der, den wir fanden, ist so mittelgroß und wir konnten gut Obst und Gemüse kaufen.

Die Carry On wollte weiter nach Santa Rosalia und wir schlossen uns an. Die Strecke ist bei den hiesigen Windverhältnissen nicht an einem Tag zu schaffen. Wir fuhren am 29.12. morgens früh los, drifteten eine Weile, fuhren teils unter Motor. Erst mittags kam genügend Wind auf, um unter Segel voran zu kommen. Das Wetter erinnerte schon ein wenig an Sommer auf der Ostsee, am Vorabend war es regnerisch und das Wasser dunkelgrau. Tagsüber gab es Sonne, aber der Wind war kühl bis kalt. Endlich konnte ich mal wieder eine Mütze aufsetzen beim Segeln 🙂 Überhaupt kamen leichte Fließjacken und unsere Sommerwindjacken sowie Socken zum Einsatz. Yippie! Die enorme Hitze hat ein Ende! 🙂

So gegen 18 Uhr mache ich mich bei Übernachtfahrten bettfertig, um um Mitternacht wieder aufzustehen und Mathias nach einer Überlappungszeit abzulösen. Ab 18 Uhr schlief der Wind komplett ein und die SAN trieb in der Strömung manchmal sogar mit dem Heck voran. Mathias langweilte sich. Erst nachdem er sich hinlegte und ich übernahm, kam der Wind zurück (das gewohnte Phänomen 😉 ). Mit so 5-7 Knoten Wind kamen wir zumindest wieder voran. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass das Boot aus dem Ruder läuft und sich in den Wind stellt. Dann kann man am Einfachsten mithilfe von Motorunterstützung wieder auf Kurs gehen und danach den Motor wieder ausmachen. Das gelang mir einmal recht gut, beim zweiten Mal vertüddelte ich mich etwas. Man steuert nachts nach Instrumenten und da ist es nicht so einfach, den Punkt zu erkennen, ab dem man wieder gegensteuern muss, damit das Boot nicht zu große Ausschläge fährt. Solche Aktionen/Bewegungen lassen Mathias sofort wach werden und so stand er um 6:20 Uhr wieder am Steuerstand. Dann ist es zwecklos, noch oben zu bleiben und ich schlief meine zweite Runde bis so 10 Uhr. Als ich wieder wach war, hatte der Wind auf 10 Knoten aufgefrischt, kam jetzt achterlicher. Wir beschlossen, nach über einem Jahr mal wieder einen Spi aus der Bugskiste zu holen. Mit schönem großen roten Segel ging es eine ganze Weile lustig voran.

5 sm vor dem Zielort drehte der Wind wieder und wir mussten die Segel runter nehmen, um per Motor die letzte Strecke zurückzulegen. Kurz nach Sonnenuntergang kamen wir bei Santa Rosalia an. Da wir nicht im Dunkeln in einen unbekannten Hafen einfahren, ankerten wir erst einmal ein Stück die Küste runter. Direkt in der Nähe des Hafens sollten laut Reiseführer alte Seekabel im Wasser liegen. Die Nacht war ok. Es gab zwar Schwell, der meist nicht so schlimm war, nur als mitten in der Nacht ein Regengebiet über uns hinwegzog, wurden wir ordentlich durchgeschüttelt. Ich wurde davon wach, während Mathias durchschlief. Ehrlich, bei sanften Mänövern von mir wacht er auf, durch Stürme schläft er durch……

Am 31.12. fuhren wir in Santa Rosalia in den Hafen ein. Es gibt dort eine kleine Marina, in der die Carry On schon am T-Stegende lag. Wir suchten uns eine Stelle zum Ankern im Hafen, an der man von alten versunkenen Steganlagen wegbleiben konnte und auch nicht auf ein versunkenes Schiff an der Mole zu driftete. Der Reiseführer riet, den Zugang zum Navydock frei zu lassen, das sah aber nicht mehr benutzt aus. Bei der Größe des Hafens hieß das, die Kette auf eine Minimallänge zu beschränken. Mithilfe der App tasteten wir uns an ein noch zu vertretendes Risiko heran, bei dem die Kette am Anker schon mit einem Winkel angreifen würde, aber noch bis ca. 25 Knoten ok sein würde, immer vorausgesetzt der Ankergrund macht mit. Kurz, wir brachten 44 m Kette aus. Erster Landgang war mit der Crew der Carry On zum Mittagessen und dann liefen wir wir die Hauptstraße entlang Richtung Supermarkt. Auf dem Weg konnten wir die SAN von einer anderen Perspektive aus sehen und hatten den Eindruck, sie sei doch gedriftet. Also schnell zurück Richtung Marina und rüber zur SAN. Es war alles noch im grünen Bereich, die Gefahr nur eine optische Täuschung. 

Die Stadt Santa Rosalia ist eine alte Bergbaustadt. Die französische Firma El Boleo begann 1885 Kupfer in der Gegend abzubauen. Die Firma arbeitete bis 1954 unter einer steuerfreien 70-Jahre Konzession. Jetzt sind nur noch einige Ruinen der alten Gebäude übrig und dienen als Museum. Eine der Sehenswürdigkeiten ist eine Kirche (Iglesia Santa Barbara), die von Gustave Eiffel (der mit dem Turm in Paris) 1884 in modularer Bauweise mit gußeisernen Platten und Stahlträgern erbaut wurde als Prototyp für Missionskirchen in französischen Kolonien. Eiffel stellte die Kirche 1889 in Paris auf der Weltausstellung aus, danach landete sie in einem Lagerhaus in Brüssel. Dort wurde sie 1894 vom Direktor der Bergbaufirma entdeckt, gekauft und um das Kap Hoorn nach Santa Rosalia transportiert, wo sie 1897 aufgebaut wurde.

Es war Silvesterabend und wir fuhren nochmal zu James und Eva rüber. Wir hatten schon diverse Neujahrsgrüße mit Deutschland ausgetauscht und auf der Carry On wurden alle etwas schläfrig –  Sailors’ Midnight musste wieder herhalten (21 Uhr), zur echten Mitternacht befanden wir uns im Bett. Es gab auch kein richtiges Feuerwerk, nur Musik konnte man die ganze Nacht lang von Land aus rüberklingen hören. Das hört an normalen Nächten so gegen 22 Uhr sonst auf. 

Am ersten Tag des neuen Jahres hatten James und Eva einen Flug in die USA gebucht. sie wollten ihr mexikanisches Visum erneuern und auch sich impfen lassen. Es war nicht so ganz eindeutig, ob man ohne geimpft zu sein gar nicht erst aus dem Land fliegen durfte. Für uns hieß das, auf die beiden Boote ein Auge zu haben und den Hund der Carry On zu betreuen. Der Hund ist eine sehr gut erzogene Schäferhündin mit Namen “Elbe”, aber erst 4 Jahre alt, also noch voller Energie. Sie kennt uns allmählich und war deshalb nicht irritiert, als wir sie morgens für einen Spaziergang abholten. Im Gegenteil Elbe machte eher den Eindruck, als wolle sie sagen: “Na endlich, wo wart Ihr so lange?”. Sie sprang gleich auf den Steg und forderte uns auf mitzukommen. Als erstes ging es an den Strand. Der ist berühmt, weil er schwarz ist und glitzert. Allerdings hat er seine beste Zeit wohl hinter sich. Er sah mehr so aus, als würde er nur noch dazu genutzt, Hunde spazieren zu führen. Wir warfen Steine für Elbe zum Jagen und verließen den Strand erst wieder, als sie Ermüdungserscheinungen zeigte und ins Wasser zum Abkühlen lief. Danach ging es auf Erkundung der kleinen Stadt. Elbe hatte natürlich noch genug Energie übrig, uns zu einem schnellen Schritt zu überreden. 

Santa Rosalia hatten wir als erstes von der Ankerstelle aus als Lichtermeer gesehen. Da sah die Stadt größer als erwartet aus und machte einen hübschen Eindruck. Dann hatten wir den Hafen kennengelernt mit all seinen Museumsruinen, halbversunkener Steganlage, versunkenem Fischkutter und nicht mehr genutzten Navydock. Das hatte einen heruntergekommenen Eindruck gemacht. Als wir durch die Straßen liefen, sah der Ort wieder freundlicher aus. Am Neujahrstag waren die meisten Imbisse, Restaurants und Geschäfte geschlossen. Wir wanderten durch die Straßen und waren am meisten damit beschäftigt, die lokalen Hunde abzuwehren. Sie interessierten sich alle für das hübsche weibliche Exemplar, das mit uns unterwegs war…..

Wir fanden die Kirche von Eiffel und liefen nach unserer Runde durch den Ort noch wieder die Küstenstraße entlang, um zu schauen, wo der große Supermarkt ist. Der Hund musste ja ausreichend bewegt werden, schließlich wollten wir uns keinen Ärger mit James einhandeln.

Wir hatten uns an unsere Hundesitterfunktion gewöhnt und klopften uns auf die Schulter, den Tag gut gemeistert zu haben. Die beiden Carry On-ler hatten uns eine Nachricht geschickt, dass sie als Ungeimpfte nicht in den Flieger hatten steigen dürfen und wieder auf dem Rückweg waren. Wir konnten sie also kurz nach unserem Spaziergang wieder auf ihrem eigenen Boot mit Kuchen in Empfang nehmen.

In der folgenden Nacht gab es deutlich mehr Wind, bis zu 38 Knoten in Böen. Das wurde zu viel für die 44m Kette, der errechnete Angriffswinkel am Anker stieg auf 9,8 Grad, der Untergrund war schlickig, das Boot slippte. Weil wir aber gewusst hatten, dass die Kette etwas kurz ausgebracht war, um den Schwoikreis zu beschränken, hatten wir einen Ankeralarm gesetzt. Der klingelte uns gegen 4 Uhr morgens aus dem Bett. Wir waren schon ein Stück weit (so 50 m) Richtung Hafeneinfahrt verrutscht. Die Nächte hier sind kalt besonders bei viel Wind. Also erst in die Klamotten springen, dann zum Steuerstand, Motor an und versuchen, das Boot auf der Stelle zu halten. Zuviel Fahrt ist nicht gut, denn das Hafenbecken ist eng und man will auch nicht die Kette überfahren. Zu wenig Fahrt bedeutet, man kann nicht steuern und der Wind drückt einen wieder irgendwo hin. Auf dem Track im Bild sieht man, dass wir eine Weile an der Stelle tänzelten. Zeit, sich zu überlegen, was zu tun ist. Mehr Kette rauslassen hätte die Gefahr mit sich gebracht, dass wir bei Windrichtungsänderung in die versunkene Steganlage driften würden. Das Markierungslicht leuchtete bereits unangenehm dicht schräg hinter uns. Blieb nur, den Anker hoch zu holen und an der alten Stelle neu mit mehr Kette zu ankern. Gesagt – getan. Beim Ankern sind wir mittlerweile ein gut eingespieltes Team, so ging es auch bei viel Wind gut. Natürlich waren keine hohen Wellen im Hafenbecken. Nach der Aufregung konnten wir nicht wieder einschlafen und blieben auch den Tag über an Bord, da der Wind nicht nachließ. Wir hatten nun 89 Meter Kette draußen, die App rechnete bei 35 Knoten Wind noch keinen Winkel am Anker aus und wir blieben auch gut liegen. Den Tag drauf war der starke Wind vorbei und wir konnten die Kette wieder auf diesmal 65m einkürzen. Dadurch erhielten wir einen akzeptablen Schwoikreis. Die Navydocks waren definitiv nicht mehr in Benutzung und eine Fähre hatte entweder Feiertagspause oder fuhr auch nicht mehr. Außer von uns und der Einstegmarina wurde das Hafenbecken nur von kleinen Panga-Fischerbooten genutzt, die in den frühen Morgenstunden dort fischten. 

Wir trauten uns wieder von Bord, ein Gang zum Supermarkt war angesagt. Dann wurde Klar Schiff gemacht, um am folgenden Tag die Fahrt quer über den Golf von Kalifornien zur mexikanischen Festlandküste anzutreten. Auf einem Trimaran wackelt es ja nicht so doll wie auf einem Einrumpfboot, aber bei viel Welle gibt es schon so einige Dinge, die von den Oberflächen runter fliegen können und deshalb verstaut werden müssen. Auch schleicht sich am Anker meist eine gewisse Unordnung ein, die während der Fahrt eher stört. 

Ziel war die Guaymas und San Carlos Gegend. Die Marinas dort sollten wieder alle voll sein. Wir standen vor Sonnenaufgang auf (kalt, 15 Grad im Boot), das Anker lichten dauerte lange, da die Kette meterweise vom Schlick gereinigt werden musste. Die erste Strecke über den Golf fuhren wir mit Motorunterstützung, weil der Wind erst später einsetzte. Ab 9 Uhr morgens konnten wir dann volle Segel setzen und es ging mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,5 Knoten (max. 11,1 Knoten) bei 14 bis 17, maximal 20 Knoten Wind flott rüber auf die andere Seite. Mitten auf dem Golf (immerhin über 75 sm breit) konnte man beide Küstenlinien erkennen. Es gibt an beiden Küsten recht hohe Berge. Gerade eben nach Sonnenuntergang erreichten wir die Bucht, in der wir ankern wollten und hatten noch genügend Licht, um zu sehen, was wir taten. Die Carry On war später losgefahren, sie mussten im Dunkeln ankern, konnten sich aber an uns orientieren und wir hatten ihnen Platz gelassen. Auf der Einfahrt zur Bucht kamen wir an Felsen vorbei, von denen man lautes Bellen hören konnte. In der Dämmerung waren die braunen Seehunde vor der braunen Bergkulisse allerdings unmöglich zu erkennen. 

Unsere Strategie erstmal zu ankern und am nächsten Tag die Hafeneinfahrt zu machen, war auch diesmal gut. Die Einfahrt nach Guaymas ist betonnt und es gibt regen Schiffsverkehr. Die Carry On war schon los, als wir aufstanden und sie hatten schon das Hafengebiet ausgekundschaftet. Es ist zu flach und von einem permanenten Shrimpsgeruch überzogen. Also wieder umkehren und unser Glück in der San Carlos Gegend versuchen. Dummerweise war es ein Tag mit mehr Wind und San Carlos liegt so 17 Seemeilen nördlich von Guaymas. Das bedeutete wieder gegenan kreuzen. Wir versuchten es mit einem großen Schlag raus, die Carry On blieb küstennah. Weiter draußen waren die Wellen unangenehm und zum Schluss des zweiten Schlags mussten wir so hoch an den Wind, dass es gar keinen Spaß mehr machte. Dann muss der Motor unterstützen. Highlight der Fahrt war das Sichten eines Seehunds, der dicht hinter uns quer schwamm. Nicht so erfreut war Mathias, als er einen Orca sah, der vor uns auftauchte und auf uns zu schwamm. Einen Zusammenstoß möchte man schon vermeiden.

Bei San Carlos fuhren wir nicht in die Hafenlagune ein, sondern ankerten in einer Bucht daneben. Hier ist man vor den Nordwinden geschützt, bei Südwinden ist man dem Schwell ausgesetzt. Um diese Jahreszeit sind die Nordwinde die schlimmen Winde, vom Süden kommen nur leichte Winde, die Bucht ist also ganz gut zum Ankern. Man kommt leicht mit dem Dinghy an den Strand und wir liegen hier nur zu zweit. Als wir ankamen, fand allerdings gerade eine Regatta statt. Die Boote kümmerten sich nicht um uns und kreuzten vor unserem Bug herum, obwohl wir nicht den Eindruck hatten, durch die Rennstrecke gefahren zu sein. Das Ausweichen auf See ist ja immer so eine Sache, man kann nicht schnell stoppen und auch nicht leicht in jede beliebige Richtung den Kurs ändern. Erst hatte ein Fischerkutter uns überholt, ohne Rücksicht auf unseren Kurs zu nehmen, gleichzeitig kam einer entgegen und wir waren in die Zange genommen. Dann die wilden Segelboote, bei denen man erst im letzten Moment erkennen konnte, was sie vorhaben. Wir waren froh, als wir an unserem Anker hingen. Selbst dann fuhren die Boote noch dicht am Heck vorbei. Zum Glück war der Spuk am nächsten Tag vorbei.

Die Nordwinde hier (Northers) haben den gleichen Ursprung wie die Santa Ana Winde in Kalifornien. Sie entstehen, wenn ein Hoch über dem Great Basin liegt, einem riesigen Hochplateau in den USA. Die kalten Luftmassen fallen dann die Gebirgsseiten runter, beschleunigen und fegen den Golf von Kalifornien entlang. Auf der ganzen Länge von über 1000 sm bauen sich die Wellen auf, die uns so den Spaß verdorben haben.

Der Ort San Carlos ist eine Ansammlung von Appartement- und Hotelanlagen. Dann gibt es die Marina und ein Bootstrockenlager. Die Gebäude sind im mexikanischen Stil gehalten, die meisten Leute sind nordamerikanische Touristen. Internet in der Bucht ist super schnell. Ein Ausflug zur Marina führte uns erst in die falsche Richtung. Frei nach dem Motto: “Die Marina ist da, wo man all die Masten sehen kann”, marschierten wir los, um bald feststellen zu müssen, dass die Marina in der entgegengesetzten Richtung lag. Die Masten gehörten zu einer Masse von Segelbooten im Trockenlager. 😉

Wir haben Kontakt zum Volvoservice aufgenommen, weil bei beiden Booten der Turbo nicht mehr funktioniert und uns nach Impf- bzw. Boostermöglichkeiten erkundigt (bzw, Eva hat, da sie Spanisch muttersprachlich ist). Der Aufenthalt hier könnte sich also ein paar Tage ausdehnen.

Mathias auf dem Weg zur Carry On mit diversen Elektronikzeugs. Er hat herausgefunden, weshalb das AIS der Carry On nur sprunghaft arbeitet und auch keine so große Reichweite hatte wie unseres. Am Ende lag es an einem defekten Stecker. Bedarf wohl einiger Detektivarbeit, das zu diagnostizieren. Im Gegenzug hilft James uns dabei, den Turbo vom Schifffsdiesel zu reparieren. Es ist zwar gut, wenn man sich um alles an Bord selber kümmern kann, aber wenn man Hilfe von Freunden erhält, die sich in einigen Dingen besser auskennen, freut man sich schon. (Solange die Freunde nicht oberlehrerhaft daherkommen. 😉 )

Planänderung: Es geht weiter. Impfen ist schwierig für Ausländer und findet nach Altersgruppen statt. Ersatzteile haben lange Lieferzeiten. Wir werden sie also zum Händler in den nächsten Hafen liefern lassen, den wir anlaufen wollen. Dann sind wir höchstwahrscheinlich immer noch vor den Ersatzteilen dort.

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Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Mario S.

    Hallo Ihr beiden, ein frohes neues Jahr! Schön wieder von Euch zu lesen. Ich finde es klasse, dass Ihr uns nach wie vor an Euren Eindrücken teilhaben lasst, danke dafür! Dieses verwitterte Holzdings im Hafen von Santa Rosalia (ich denke, sowas wie ein Erz- oder Kohlesilo?) sieht ja echt irre aus.
    Liebe Grüße aus dem klamm-kalten Hamburg.

    1. trimaran-san

      Hallo Mario, auch Dir ein frohes neues Jahr! Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wofür dieser Holzturm im Hafen genau war. Vielleicht ein Silo, da magst Du recht haben, aber sicher bin ich mir nicht. Es ist auf jeden Fall erstaunlich, dass es so schief wie es ist, noch steht und nicht umgefallen ist…

      VLG, Mathias

  2. Sabine Zöchling

    Liebe Birte,
    habe herzlichen Dank für die vielen tollen Bilder und Deine Berichte, die uns ein bisschen miterleben lassen, was Ihr macht. Toll, dass es endlich weitergeht für Euch!
    Liebe Grüße aus Vahrendorf
    Sabine

    1. trimaran-san

      Liebe Sabine,
      Gruß zurück an Euch! Dass wir wieder öfters segeln, genießen wir sehr. Es steckt immer noch die Erinnerung an den langen unfreiwilligen Aufenthalt in Panama in den Knochen. Auch mit der Ungewissheit über wechselnde Einreisebestimmungen ist man schon froh, wenn man sich überhaupt bewegen darf.
      LG Birte

  3. Helmut Meyer

    Hallo Ihr Zwei !!
    Man erhält bei Euren Schilderungen einen recht guten Eindruck davon, was Euch aktuell gerade (manchmal zwangsweise) so beschäftigt.
    Z.B. die Anpassung der Anker-Kettenlänge bei wechselnder Windstärke, Suche nach Booster-Impfmöglichkeiten …
    Was macht man, wenn Verlängerung eines Mexiko-Visums nicht möglich ist, da ungeimpft keine Flugmöglichkeit in die USA? Hört sich nach der Katze an, die sich selbst in den Schwanz beißt …
    Permanent ist Eure Suche nach brauchbatrem Internet-Zugang. War vor einigen Jahren 6 Monate lang in den Wüsten Westaustraliens (Great Sandy Desert, Tanami, …) unterwegs – vergleichbar mit Wasserwüste … aber aus Sand …. Dabei war per Iridium Satelliten-Telefon bei Bedarf jederzeit Internet-Zugang verfügbar – allerdings sehr langsam und mit ca. 2,50 € pro Minute extrem teuer.
    Seht mal bei SV Delos Sailing nachb — auf deren Segler hat man, soweit mir bekannt, highspeed-internet “jederzeit @ überall” … auch “in the middle of nowhere” ==>>https://svdelos.com/sailing-videos/how-to-get-super-fast-internet-on-a-sailboat-digital-nomad-edition-sailing-vessel-delos-ep-260/
    Vllcht Anregung für Dich enthalten – Mathias.
    Die Kernmannschaft der Delos = ein Paar mit Kleinkind, welches auf deren Tour zur Welt gekommen ist..

    1. trimaran-san

      Hallo Helmut, ja, danke für den Link. Es gibt deutlich schnelleres Internet, aber das ist auch deutlich teurer. Vor der Abfahrt hatte ich mir ein System angeschaut, das glaube ich Pilot hieß. Hatte aber eine saftige monatliche Grundgebühr und dann waren die MB auch recht teuer. Wenn man das flexibel halten könnte, also nur für die Zeit kaufen, für die man es braucht, mag das akzeptabel sein, aber auf Dauer ist es zu teuer. Man hat ja auch in diesem Teil der Welt häufig noch ok Internet über GSM. Und für den Notfall haben wir noch Satellit und, zum Empfangen und Senden von Emails, Kurzwelle.

      LG, Mathias

  4. Reinhold

    Das Motto der Bilder in Loreto und Sta Rosalia ist: der unsichtbare Vierte

    1. trimaran-san

      oder DIE unsichtbare Vierte… 😉

  5. Micheline

    Ja, auch von mir gute Wünsche für das neue Jahr und immer genug Wind …
    Eure neuen Bilder und Reisebericht – herrlich! Sehr lustig, wenn ich mich vorstelle wie ihr den Hund ausführt, statt zu segeln!
    Zum Glück seid ihr noch nicht in der Südsee angekommen. Habt ihr was mitbekommen vom Vulkanausbruch in Tonga?
    Tonga- mein Traum!!
    Alles Gute weiterhin.
    Liebe Grüße aus Alvesen.
    Micheline

    1. trimaran-san

      Hallo Micheline,

      Ja, ich bin immer sehr vorsichtig mit Hunden – zu viele sind mir beim Radfahren hintergelaufen in meinem Leben. Aber Elbe ist wirklich gut erzogen. Und zu Tonga – da waren wir am Segeln, dann bekommt man selbst eine große Tsunami Welle nicht mit. Aber selbst am Ufer hier wird die Welle nur wenige cm gewesen sein, schätze ich.

      VLG, Mathias

  6. Micheline

    Oh je, Entschuldigung, ich glaube ihr habt mich falsch verstanden! Ich bewundere euren Mut für diese Weltreise in unbekannten Meeren und unbekannten Ländern. Respekt! Und eben deswegen schmunzelte ich, mit wieviel Gefühl ihr den Hund betreut habt. In uns stecken eben immer zwei Seiten! Gut, dass es so ist.
    Ganz liebe Grüße
    Micheline

    1. trimaran-san

      Hallo Micheline, ne ne, gar kein Thema. Hunde sind bei mir jedoch seit meiner Jugend immer mit sehr viel Respekt beobachtet worden. Und Birte will irgendwann einen Hund haben, wenn wir wieder zurück sind… Das wird noch ein interessantes Thema werden dann… 😉

      VLG, Mathias

  7. Micheline

    Mathias, ich bin mir sicher, dass ihr euch einig werdet. Dass ihr das könnt habt ihr schon bewiesen. Ich glaub sonst wäre eure Reise schon in GB zu Ende gewesen!
    Und dass Hunde segeltauglich sind hätte ich nicht gedacht. Da hab ich was dazugelernt.
    Lg Micheline

    1. trimaran-san

      Hi Micheline, also für meine Begriffe sollte man Hunde nicht an Bord haben. Es ist nicht deren natürliche Umgebung und sie kommen zu kurz. Aber das muss jeder selber wissen. Die Schäferhündin Elbe auf der Carry On hat es sehr gut, da James und Eva sich sehr um sie kümmern, und sie bekommt den besten Tunfisch frisch gefangen zu essen, aber einfach stelle ich mir das nicht vor. LG, Mathias

      1. Micheline

        Hi Matthias, ich bin ganz deiner Meinung in Sachen Hundehaltung. Doch das muss jeder zum Wohl des Tieres für sich entscheiden.
        Die Kirche Santa Rosalia von Gustave Eiffelturm ist ja sehr beeindruckend, wenn man bedenkt was und wo er überall Spuren hinterlassen hat!!
        So eine Weltreise ist wahnsinnig interessant!!
        Lg. Micheline

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