Im Herbst kann es ja mal stürmisch werden. Deshalb suchten wir nach einem Wetterfenster mit moderatem Wind. Das fanden wir auch, nur war der Wind manchmal sehr moderat 😉 . Es kamen daher eine Menge Motorstunden zustande. Dafür waren die Nachtwachen ganz ok.
In der zweiten Nacht übernahm ich von Mathias, er sagte mir, welchen Kurs ich fahren sollte. Mathias hat immer gerne eine Übersichtskarte auf dem Plotter an, so weit rausgezoomt, dass die AIS Symbole der anderen Schiffe noch angezeigt werden, aber keine störenden Tiefenlinien mehr sichtbar sind. Das ließ ich zunächst so. Dann tauchte vor mir so ein komisches Licht auf, das nicht an Land sein konnte. Ich zoomte in die unteren Kartenebenen hinein und siehe da: Auf unserer Route gab es eine Untiefe und eine kleine Insel, die man umfahren musste.
Zwar passte die gewählte Route trotzdem, aber es war schon netter, die Hindernisse auch auf der Karte sehen zu können.
Pünktlich morgens um 8 Uhr waren wir mit ankern in der Bucht von Port-St.-Louis-du-Rhone fertig. Um 9:30 Uhr war eine Telefonkonferenz angesagt.
Die Werft, bei der wir aus dem Wasser wollen, liegt in einem Kanal, von unserem Ankerplatz ca. 3,5 sm entfernt. Das ist eine Herausforderung für ein Dinghy mit unserem kleinen Elektromotor. Es gab aber gerade gar keine Wellen und Wind. Also machten wir uns nachmittags auf den Weg zur Werft. Etwas über eine Stunde dauerte die Fahrt. Auf dem Gelände sahen wir uns etwas um und organisierten einen Termin zum Aus-dem-Wasser-holen. Die Travellifte hier sind nicht breit genug für uns. Trimarane werden auf Slipwagen bewegt. Zwar wurde hier schon mal eine Neel 45 geslippt, aber mit unserer Größe haben sie keine Erfahrung. Wir ließen uns die Maße der Slipwagen geben und schickten Pläne von unserem Boot an die Techniker.
Dieser Slipwagen ist wohl etwas klein. Es gibt noch einen größeren.
Erstmal wird das Wetter wieder zu schlecht. Eine knappe Woche müssen wir warten, bevor wir unseren Termin haben.
Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
Hallo,
Willkommen zurück auf dem Kontinent.
Frage: konntet Ihr mit der Überholung der San nicht warten, bis Ihr vor La Rochelle bei der Neel Werft selber seid?
Hallo Reinhold, da wollen wir gar nicht hin zurück… 🙂
Hallo Ihr zwei “Specialists”,
wünsche Euch guten Erfolg beim Slippen ==>> hoffe, die Slipfähigkeiten der französischen Werft reichen aus, sodass Ihr nicht ungewollt retourslipt !!
Welche Werftarbeiten stehen an?
Eventuell hattet Ihr Euch dazu bereits geäußert ==>> was sagen Eure Pläne nach dem Werftbesuch / wohin ziehen Euch die stärksten Sehnsüchte?
Verfolge gerade die Vendee Globe …. die wollen (momentan die Spitzengruppe vor Brasiien befindlich) innerhalb von ca. 80 Tagen bis Mitte/ Ende Januar 2025 die Welt östlich umrundet wieder zurück in Le Sable d’Olonne sein …. Das wäre kein Job für mich – ich hätte viel lieber / definitiv / gern mit Euch im Südpazifik Inselhopping gemacht … mit reichlich Zeit pro Ankerplatz.
Überlegt doch nochmal …. mein Angebot steht ==>> die Rümpfe werden von mir tauchend clean gehalten …. DESWEGEN brauchte die San nicht mehr aus dem Wasser verbracht werden …
So long@short
Yours – Helmut
Hallo Birte @ Mathias,
Ihr seid möglichweise sehr beschäftigt —- würde mich über eine Antwort auf meine Msg von vor knapp einem Monat freuen.
Zusatzfrage: Euer ursprüngliches Motto lautete (soweit ich mich erinnere)
“SAN – three hulls, two people, one trip around the world…”
Ist das noch gültig …. oder habt Ihr Euch jenseits des Panamakanal vom “…. around the world” verabschiedet?
Hallo Helmut,
Sorry, und ja, wir sind ziemlich am Rödeln gewesen die letzten 2 Monate. Unsere Reise mit der SAN ist nun nach gut 5 Jahren wie geplant zu Ende gegangen und ein neuer Lebensabschnitt an Land beginnt. Wir haben also alles (bis auf Werkzeug) aus dem Boot geräumt und in Kisten verpackt, die ein Umzugsunternehmen dann nach Norddeutschland gebracht hat. Das war schon mal deutlich mehr Arbeit als gedacht. Gleichzeitig haben wir eine gründliche Reinigung vorgenommen und geputzt wie die Weltmeister – die SAN steht nun zum Verkauf. Es müssen noch einige kleinere Reparaturen gemacht werden, nichts Aufregendes, aber es bleibt halt nicht aus. Die größte Aktion wird wohl der Austausch aller Solarpanele werden. Die hatte ich noch auf Garantie ausgetauscht bekommen, aber den Austausch erst jetzt in die Wege geleitet.
“Around the world” bedeutet im Englischen nicht, dass man wirklich um die Welt segelt. Dafür gibt es eine spezielle Vokabel, “circumnavigation”. Es bedeutet mehr in der Welt herumsegeln. Und das haben wir ja gemacht. Wirklich einmal ganz rum stand nie zur Debatte.
LG, Mathias