SAN

three hulls, two people, one trip around the world…

Portimão und Ferragudo – Portugal

Im Ankerfeld des Hafens von Portimão haben wir uns eingenistet.

Von hier aus kann man per Dinghy an verschiedenen Stellen an Land gehen. Man könnte in die Marina fahren, aber dort kostet es 20 € plus Mehrwertsteuer für 4 Stunden, um das Dinghy liegen zu lassen. Weiter den Fluss hoch gibt es einen öffentlichen Steg, an dem das Anlegen kostenlos ist. Den nutzen wir meist. Auf der östlichen Flussseite gibt es einen Anleger bei einem Travellift, dort wird man geduldet, wenn es nicht zu lange dauert. Also für Einkäufe ok. Es gibt auch eine breite Sliprampe, dort könnte man wohl auch länger liegen. Der nächste Punkt ist bei dem Fischerörtchen Ferragudo. Hier macht man an der Kaimauer fest in der Nähe einer Sliprampe. Das funktioniert gut und man kann in Ferragudo gut spazieren gehen und es gibt kleine Restaurants. Eine weitere Möglichkeit ist bei Ferragudo an den Strand zu fahren, das haben wir aber erst einmal gemacht.

Portimão

Dies ist der Anleger im Werftbereich. Je nach Wasserstand muss man mehr oder weniger kletttern.

Am Strand neben der Burg

Die Burg heißt Castelo de São João do Arade. Arade ist der Fluss, an dem Portimão und Ferragudo liegen. Die Burg befindet sich noch in Privatbesitz und man soll sie anmieten können. Allerdings habe ich dazu auf dem Internet nichts gefunden.

Ferragudo – ein hübscher Fischerort
Blick von der Kirche auf die Flussmündung
Bei uns am Ankerplatz:

Über Weihnachten und Neujahr waren wir in Deutschland. Zum ersten Mal ließen wir die SAN alleine vor Anker liegen (an 100 m Kette). Als Vorsichtsmaßnahme überwachten wir die Wettervorhersagen für die Region. Hätte sich ein schlimmer Sturm angekündigt, hätte Mathias sich in den Flieger gesetzt und wäre zurückgeflogen. Zum Glück kam erst ein stürmischer Wind auf, als wir schon wieder beim Boot waren. Die Reise selbst war nicht schwierig. Es gibt einen Direktflug von Faro nach Hamburg, zwar nicht täglich, aber 2-3 mal wöchentlich. Nach Faro kann man gut ein Airport-Shuttle-Taxi nehmen. Nur vom Boot an Land zu gelangen, musste noch geklärt werden. Dafür gibt es Wassertaxis, die bestimmte Punkte anfahren. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass man diese auch wie ganz normale Taxis anrufen kann und sie dann direkt zum Boot kommen. Das ist natürlich bequem. Nur wurde uns auf der Hinreise gesagt, dass die Wassertaxis im Januar nicht fahren. Mist. Nun hatten wir den Airport-Shuttle aber bei einer lokalen Firma gebucht und der Fahrer sagte uns zu, etwas mit seinem Bruder zu organisieren, wenn wir zurückkommen. Das ging im Januar beinahe schief, weil das Boot des Bruders nicht zu Wasser gelassen werden konnte. Aber der Fahrer war am Hafen und kannte die Fischer. Einer wollte gerade rausfahren und nahm uns mit. Selbst sonntags erhält man hier freundliche Hilfestellung.

Selbstgedruckte neue Endkappen für unsere gefährlichen Badeleitern. Diese Kappen sind nun durch die Trittsprosse mittels Gummiband verbunden und gehen so hoffentlich nicht mehr so leicht verloren.

Der stürmische Wind im Januar hier machte uns nicht wirklich zu schaffen. Bis zu 40 Knoten Wind und ca. 1,5 m Welle sind mit unseren 100 m Kette, einem guten Hahnepot und dem guten Ankergrund in rund 7 m Wassertiefe gut auszuhalten. Da haben wir schon andere Ankererfahrungen gesammelt. Um uns herum sah es anders aus. Einige der kleineren Boote ankerten dichter am Ufer in flacherem Wasser, wo die Wellen schon fast in Brandung übergehen. Zwei der Boote hatten der Bewegung nicht standgehalten und wurden an Land gespült. Bei einem ist die Kette gerissen, beim größeren, weiß ich nicht, woran es gelegen hat. Das blaue Boot hatte sich stark an der Kette hin und her bewegt.

Kaum haben wir uns wieder eingelebt und den Wind überstanden, gibt es das nächste Problem. Die Wartung unserer Volvo-Maschine brachte diverse Probleme zu Tage (ich glaube, die portugiesischen Mechaniker sind gründlicher). Unter anderem hat sich auch der blöde Turbo wieder übermäßig verrußt. Wer braucht auf einem Segelboot schon einen Turbo? Wir haben uns bemüht, ab und an mal unter Volldampf zu fahren, aber es kommt halt zu selten vor und verbraucht zu viel Diesel. Nun sind wir erstmal eine Weile ohne Maschine, denn der Mechaniker baute einige Teile aus. Die Kühlwasserpumpe wird getauscht, der Wärmetauscher und der Turbo sollen gereinigt werden.

Just dann kam natürlich ein Segler in der Nacht und ankerte viel zu dicht neben unserem Boot. Nachdem sie ausgeschlafen hatten, sprachen wir sie an. Der Skipper meinte, das sei ihm morgens auch aufgefallen und er würde natürlich umankern. Gesagt, aber nicht getan. Stattdessen ruderten sie zunächst erst einmal in aller Ruhe an den Strand. Die nächste Nacht verbrachten sie noch zu dicht. Der Wind hatte sich etwas gedreht und er ist nicht stark, aber da sich die Boote hier in der Strömung anders ausrichten als wir (wir sind windempfindlicher), ist es keine gute Seemannschaft, einfach weiter auf der Stelle zu bleiben. Am nächsten Tag schauten wir wieder per Dinghy vorbei. Der Skipper meinte, die SAN sei zum Anker heben im Weg. Hm. Also schoben wir etwas mit dem Dinghy, Motor ist ja gerade nicht einsatzfähig. Irgendetwas ist ja immer 😉

In Portimao und Ferragudo kennen wir uns allmählich recht gut aus. Als neuestes entdeckten wir das Industriegebiet mit kleinen Werkzeug-Spezialshops (zweites Bild).

Drittes Bild: Mehrstufiger Blitzschutz für den Autopiloten. Bestehend aus: 24V DC/DC Wandler mit galvanischer Trennung und Dehn Kombiblitzschutzmodule Typ I und II. Außerdem sieht man eine neu installierte Potentialausgleichsschiene.

Ich weiß jetzt, wo die Störche überwintern:

Im nächsten Bericht: Ein Ausflug entlang der Küste und wie wir den zweiten Sturm in der Gegend erlebten.

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Helmut Meyer

    Hallo Ihr Zwei,
    schön, von Euch zu lesen und – vor allem – die Bilder und Videos zu sehen. “Bilder sagen mehr als tausend Worte”. Das stimmt zweifellos – z.B. die Aufnahmen in den engen Gassen sowie die Hausftassaden …. wie s0olltet Ihr das mit Worten beschreiben?
    Sodann – liebe Freunde – in einem meiner früheren Leben war ich Dieselmotoren-Schlosser => bei MAN für Schifsdiesel. Nun wißt Ihr (neben der Taucherei / lfd. semiprof. Rumpfreinigung) eine Teilstück mehr, worauf Ihr bei meinem Angebot bei Euch ab Galapagos mitzureisen verzichtet habt … unterschiedslos Diesel mit oder ohne Turbo …
    Aber Eure Reise ist ja noch nicht zu Ende …. korrekt? Wie weit in die Zukunft reichen Eure Ideen?
    Yours – Helmut

    1. trimaran-san

      Hallo Helmut, ja, die Reise ist noch nicht zu Ende, das stimmt. Es ist nun erst einmal Mittelmeer angesagt.

      LG, Mathias

  2. Mario S.

    Ah, das Mittelmeer. Die KollegInnen in Südfrankreich besuchen? Den fiesen KonkurrentInnen von du-weißt-schon-wem in La Ciotat (bis Géménos trägt der Klang vermutlich nicht) mal ordentlich mit dem Nebelhorn die Ohren klingeln lassen?
    Ich wünsche gute Fahrt und viele schöne Erlebnisse!
    Lieben Gruß, Mario.

    1. trimaran-san

      Hallo Mario,

      Schön von Dir zu hören! Ja, an die Leutchen in La Ciotat hatte ich gedacht. Mal schauen, ob wir so weit hoch in den Norden wollen… 🙂

      LG, Mathias

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